Sport
Fußball

Mohamed Salah soll Muslimenfeinlichkeit in Liverpool verändern haben

Mohamed Salah of Liverpool (11) Celebrates scoring his sides 1st goal and the match winner and salutes to fans during the Premier League match between Brighton and Hove Albion and Liverpool at the Ame ...
Mo Salah bei dem, was er am besten kann: Tore bejubeln.bild: imago
Sport

Wie der Salah-Effekt die Islamfeindlichkeit in Liverpool verändern haben soll

01.06.2019, 21:1001.06.2019, 22:34
Mehr «Sport»

Sie nennen ihn den "Pharao" oder den "ägyptischen Messi". In England verehren ihn nicht nur die Fans des FC Liverpool, in der arabischen Welt ist er einer der größten Stars überhaupt. Über 27 Millionen Menschen folgen ihm alleine auf Instagram. Die Rede ist von Mohamed Salah, der in seinen zwei Jahren beim FC Liverpool phänomenal zu einem der größten Fußballstars der Welt aufstieg. Und Salah verzaubert die Fans nicht nur auf dem Platz mit seinen Toren – er hat auch außerhalb des Stadions einen Einfluss, von dem wohl selbst Ramses der Zweite geträumt hätte.

Vergangenes Jahr postete der Offensivstar des FC Liverpool einen Werbespot der "Say No to Drugs"-Kampagne der ägyptischen Regierung, indem der Reds-Star Kinder und Jugendliche dazu aufrief, die Finger von Drogen zu lassen. Der Clip hatte nicht nur nach nur 72 Stunden schon fünf Millionen Aufrufe auf Facebook, sondern ließ die Drähte beim Drogenhilfe-Telefon glühen. Die Anzahl der Anrufe stieg im Vergleich zum Vormonat um 400 Prozent. Soweit die Lage in seinem Heimatland. Mittlerweile soll er aber auch schon in seiner Wahlheimat Liverpool die Leute bekehren.

Forscher der renommierten Stanford University wollten wissen, ob die Begegnung von Fans mit erfolgreichen Prominenten aus stigmatisierten Gruppen die Vorurteile gegenüber dieser Gruppe insgesamt verringern können. Dafür analysierten sie den Einfluss des bekennenden Muslimen Mohamed Salah auf Fußballfans und deren Meinung zum Islam.

Brighton and Hove Albion v Liverpool - Premier League - AMEX Stadium A young Liverpool fan wearing a scarf featuring Liverpool s Mohamed Salah EDITORIAL USE ONLY No use with unauthorised audio, video, ...
Mo Salah ist in Liverpool ein Held.Bild: imago sportfotodienst

Die Forscher werteten dafür seit dem Wechsel von Salah im Jahr 2017 zum FC Liverpool 936 monatliche Beobachtungen von Hassdelikten, 15 Millionen Tweets von britischen Fußballfans und ein Umfrageexperiment mit 8.060 Liverpool-Fans aus. Die Ergebnisse sind bemerkenswert. Laut der Studie hat Salah die Muslimenfeindlichkeit in Liverpool verringert.

So soll es laut Studie im Merseyside County, der Heimatregion des FC Liverpool, einen Rückgang der Hassverbrechen gegen Muslime um 18,9 Prozent gegeben haben – während kein ähnlicher Effekt für andere Arten von Verbrechen gefunden wurde. Zudem habe sich die Veröffentlichung anti-muslimischer Tweets im Vergleich zu Fans anderer hochkarätiger englischer Fußballvereine halbiert. Das Umfrageexperiment deute darauf hin, dass diese Ergebnisse möglicherweise auf eine erhöhte Vertrautheit mit dem Islam zurückzuführen seien.

Was kommt als nächstes, Herr Salah?

Die ganze Studie findet ihr hier.

(bn)

FC Bayern: Oliver Kahn spricht nach FCB-Aus erstmals über seine Zukunft

Oliver Kahn war zwei Jahre Vorstandsvorsitzender beim FC Bayern, ehe seine Amtszeit am letzten Spieltag der vergangenen Saison ein jähes Ende nahm. Obwohl die Münchner sich noch in der letzten Minute die Deutsche Meisterschaft sicherten, musste der heute 54-Jährige seinen Platz räumen.

Zur Story