Kumpel, Trainer, Gegner: Sandro Schwarz (l.) und Marco Rose.bild: imago sportfotodienst/unsplash/watson montage
Bundesliga
Sie sind die dicksten Kumpel und treffen nun erstmals als Bundesligatrainer im direkten Duell aufeinander. Nach der Partie haben sie sich zum Essen verabredet.
24.08.2019, 12:5424.08.2019, 13:11
Morten Ritter, dpa
Das erste Auswärtsspiel in der Bundesliga
wird für Marco Rose auch eine Reise in die Vergangenheit. "Ja, das
ist spannend", meinte der neue Trainer von Borussia Mönchengladbach
vor der Partie beim FSV Mainz 05, wo Rose am Samstag (15.30 Uhr/Sky)
auf seinen alten Freund und WG-Kumpel Sandro Schwarz trifft.
Rose (l.) und Schwarz feiern 2004 gemeinsam den Aufstieg mit Mainz in die Bundesliga.bild: imago sportfotodienst
"Als
Spieler habe ich schon gegen Sandro gespielt, aber als Cheftrainer
sind wir noch nicht aufeinandergetroffen. Aber dieses Spiel wird
nichts an unserer Freundschaft ändern", sagte der Borussen-Coach, der
zu Wochenbeginn noch mit dem Mainzer Trainerkollegen telefoniert hat.
Dabei habe man aber "wenig über Fußball" gesprochen, sagte Schwarz
dem Fachmagazin "Kicker" (Donnerstag).
Gladbachs Coach, der früher in Mainz aktiv war, hat am Samstag in der
alten Heimat gleich mehrere Termine. Nach dem Spiel treffen sich die
beiden Trainerfreunde zum Essen, am Abend hat Rose dann in Mainz
einen Auftritt im ZDF-Sportstudio. Das Spiel ist für beide ein
besonderes Duell, auch wenn sie das nicht so hoch hängen wollen.
bild: imago sportfotodienst
Doch
Rose verriet schon: "Ich sitze schon da und denke: Was denkt Sandro?
Denkt er, dass ich denke, was er denkt", sagte Rose der "Rheinischen
Post". Aber letztlich gehe es nicht darum, ob sie gute Freunde seien.
"Wir sind zwei Trainer, die eine Verantwortung für unsere Vereine
haben", sagte der Gladbacher Coach.
Auch Schwarz macht sich so seine Gedanken. "Es ist kein Geheimnis,
dass wir identische Spielideen verfolgen. Ich erwarte ein sehr
spannendes und intensives Spiel am Samstag", sagte der Mainzer Coach
am Donnerstag. Es sei natürlich eine außergewöhnliche Konstellation.
"Aber es geht darum, die Aufgabe zu sehen und darauf den Fokus zu
richten", sagte Schwarz.
bild: imago sportfotodienst
Die beiden Trainer pflegen nicht nur ihre persönliche Freundschaft.
Längst ist die Familie einbezogen. Sie fahren gemeinsam in Urlaub.
Rose ist Patenonkel von Schwarz junior, der Mainzer Coach ist
Patenonkel von Roses Tochter. Beinahe wären die beiden auch ein
Trainergespann in Mainz geworden, doch Rose zog den Job in Salzburg
vor. "Wir haben dann aber beide gemerkt, dass ich doch eher ein
Cheftrainertyp bin", sagte der 42-Jährige.
Auch damals in der WG gab es eine klare Rollenverteilung. Kochen
konnten beide nicht gut, also kam der Lieferservice. Auch eine
Putzfrau war nötig. "Ich gebe zu, ordentlicher war Sandro", sagte
Rose der "Bild"-Zeitung. Aber auch die Unterstützung im Haushalt
konnte nicht verhindern, dass die beiden jungen Männer den Pool des
gemieteten Hauses verschimmeln ließen. "Und unser Vermieter musste
den ganzen Pool leider abreißen lassen. Aber okay, so hatten wir
danach einen größeren Garten", sagte Schwarz.
2007 trafen Schwarz (l./Wehen-Wiesbaden) und Rose (r./Mainz) als Kapitäne aufeinander. bild: imago sportfotodienst
An ein gemeinsames Duell als Spieler kann sich Gladbachs Trainer noch
gut erinnern. Rose war in Mainz, Schwarz beim SV Wehen Wiesbaden.
"Wir haben uns vor dem Anpfiff freundlich begrüßt – und nach 15
Sekunden hat mich Sandro schon mal richtig wegrasiert", sagte Rose.
Das wird ihm am Samstag wohl nicht passieren.
10 Fast-Transfers, die nur knapp scheiterten
1 / 23
10 Fast-Transfers, die nur knapp scheiterten
quelle: imago sportfotodienst
Fußball für Dummies, erklärt von einem Dummie
Video: watson
Am Freitag setzte sich Eintracht Frankfurt vor heimischer Kulisse mit 3:1 gegen den FC Augsburg durch und machte damit einen großen Schritt in Richtung erneuter Qualifikation für den Europapokal.