Die Kronen des Fußballs wurden am Montagabend bei der Fifa-Weltfußballer-Gala in Mailand vergeben. Unter anderem wurden die Auszeichnungen "Bester Trainer", "Bester Fußballer", "Bester Torwart" und "Bester Fan" verliehen. Außerdem hat die Fifa die beste Fußballerin geehrt.
Trotz kluger Dankesreden, emotionalen aufrührenden Gewinnern und einigen Ballett- und Tanzeinlagen, zog sich dass Event teils gehörig in die Länge.
Deswegen haben wir die fünf wichtigsten und schönsten Momente der Fußball-Preisverleihung zusammengefasst.
Die Auszeichnung als "Bester Trainer" darf sich Jürgen Klopp nun offiziell auf sein Regal in Liverpool stellen. Zwar kam der frühere Dortmund-Trainer mit strahlendem Gesicht auf die Bühne, bemängelte jedoch die Veranstaltung: "Ich verstehe individuelle Preise eigentlich nicht hundertprozentig, denn Fußball ist ein Mannschaftssport", sagte er im Mailänder Opernhaus "Teatro alla Scala".
"Aber irgendwie macht es dann doch Sinn, denn ich bin ein Vertreter für diese Mannschaft.", fügte er anschließend höflich hinzu.
Überraschung! Lionel Messi durfte sich zum sechsten Mal über die Auszeichnung als "Bester Fußballer" freuen. Erst vergangenes Jahr hatte der Kroate Luka Modric die zehnjährige "Regentschaft" der jeweils fünfmaligen Weltfußballer Messi und Ronaldo beendet. Nun hat sich Messi wieder zurück zum Titel gedribbelt und damit auch einen neuen errungen: Denn er ist der erste Fußballer in der Geschichte, der den Award sechs Mal gewinnen konnte.
Das Schönste daran: die Reaktion seiner Söhne im Publikum. Ihnen war, trotz Schüchternheit, die Freude über den Erfolg ihres Vaters an der Nasenspitze abzulesen.
Den glücklichen Lionel Messi wollte Cristiano Ronaldo wohl nicht auf der Bühne sehen. Er gab sich in dem alljährlichen Dauerkampf um den Award geschlagen und machte es sich stattdessen mit einem Buch auf der Couch gemütlich. Das postete er, samt philosophischer Weisheit des brasilianischen Autors Lair Ribeiro, bei Instagram.
"Geduld und Ausdauer sind zwei Eigenschaften, die den Profi vom Amateur unterscheiden. Alles, was heute großartig ist, hat eines Tages klein angefangen. Du kannst nicht alles tun, aber du tust alles, was du kannst, um deine Träume in die Realität umzusetzen. Und versuche daran zu denken, dass nachts immer die Morgendämmerung kommt", schrieb er unter das Foto.
Ist das vielleicht schon eine Kampfansage für das nächste Jahr?
Nicht nur wegen ihrer Leistungen auf dem Platz hat sich die 34-Jährige den Preis als "Beste Fußballerin" verdient – auch wegen ihrer politischen Statements außerhalb des Rasens, hat Megan Rapinoe während der Weltmeisterschaft 2019 immer wieder für Aufsehen gesorgt. Öffentlich kritisierte sie das sexistische Verhalten von US-Präsident Donald Trump und verweigerte nach dem Titelgewinn einen Besuch im Weißen Haus.
Auch die Bühne vor den versammelten Größen der Fußballwelt nutze sie am Abend: "Wir haben die einzigartige Möglichkeit im Fußball, anders als in jedem anderen Sport, dieses wundervolle Spiel zu nutzen, um die Welt zum Besseren zu verändern", sagte Rapinoe. "Das ist meine Aufgabe an euch. Ich hoffe, ihr nehmt sie euch zu Herzen und tut etwas. Wir haben unglaubliche Kraft in diesem Raum", appellierte die frischgebackene Weltfußballerin an alle Anwesenden.
Nickollas und seine Mutter Silvia Grecco sind das Dream-Team im Stadion von Palmeiras São Paulo. Der zwölfjährige Nickollas ist blind, großer Fan des brasilianischen Vereins und liebt es, ins Stadion zu gehen.
Damit er dort überhaupt etwas mitbekommt, kommentiert seine Mutter jedes Spiel für ihn. Und dabei kann sie auch schon mal emotional werden, sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: "Ich erzähle ihm alles, was ich sehe und fühle. Auch wenn ich auf den Schiedsrichter schimpfen muss".
Übel nimmt ihr das keiner. Im Gegenteil, in Brasilien sind sie schon lange als packendes Stadion-Duo bekannt und dank des Preises "Bester Fan" nun auch auf der ganzen Welt.
(kre)