Würde es ein Lexikon über deutsches Kultur-Erbe geben, würde neben dem Begriff "Kult-Fußballer" ein Bild von Thorsten Legat kleben. Der Kämpfer aus Bochum überlebte nicht nur einen übergriffigen Vater, die Knochenmühle Bundesliga (Bochum, Bremen, Frankfurt, Stuttgart, Schalke), Eskapaden abseits des Platzes und windige Trainer-Jobs in Westfalens Amateurligen – nein, er biss sich auch durch jede Game-Show des Privatfernsehen-Dschungels. Vom Dschungelcamp über die Völkerball-Meisterschaft bis zu den ProSieben Wintergames – Legat gab immer alles. Weil er eben nicht anders kann.
Diesen Höllenritt hat der 50-Jährige erst mal hinter sich und ist zurück im Fußball. Er kehrt auch geographisch zurück zu seinen Wurzeln. Ab dem 1. Juli wird Legat Trainer des TuS Bövinghausen, einem Landesligisten aus dem Südwesten Dortmunds direkt angrenzend an Bochum.
"Ja, das stimmt ich freue mich riesig auf diese Herausforderung- Wir haben einiges vor und werden ab dem 1. Juli richtig malochen. Das kann ich den Jungs versprechen", erklärte er gegenüber Reviersport.
Die Bövinghausener spielten vor zwei Jahren noch in der Kreisliga, sind dann in die Bezirksliga aufgestiegen, und diese Saison in die Landesliga. Jetzt planen sie mit Legat den doppelten Durchmarsch in die Westfalenliga. Dafür braucht es höchste Disziplin.
Und so kam der neue Trainer schon nach dem letzten Spiel beim SG Alemannia Scharnhorst (2:0-Sieg) in die Kabine und hielt eine Ansprache.
Das Credo ist klar: Glückwunsch zum Aufstieg, doch ausgeruht wird nicht.
Wenn man bedenkt, dass Legat schon in seiner letzten Station in Remscheid öffentlich drei Spieler mit den Worten "Das ist ein Virus, das ist ein Bazillus" rausschmiss, weil sie nicht hören wollten, dann sollten die Drohungen ernst genommen werden. Also, liebe Bövinghausener. Ab zum Training – sonst gibt es Kasalla.
(tl)