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Reise zum Spiel in Basel: Löw-Elf kassiert Shitstorm – DFB verteidigt Kurz-Flug

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Zum Haareraufen: Für einen Kurzsstreckenflug kassierte die Löw-Elf nun einen ordentlichen Shistorm.Bild: www.imago-images.de / Pressefoto Rudel/Robin Rudel
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Nach Klima-Shitstorm für Kurz-Flug: DFB weist Fan-Kritik zurück

07.09.2020, 07:3907.09.2020, 17:21
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Am Sonntagabend spielt die deutsche Nationalmannschaft gegen die Schweiz. Das zweite Gruppenspiel der Nations League steht an. Nachdem die DFB-Elf vergangene Woche gegen Spanien in letzter Minute den Ausgleich kassiert hatte, soll dieses Mal ein Sieg her.

Doch eins kann man schon vor dem Spiel sagen: Die Reise nach Basel hat bereits jetzt viele DFB-Fans mächtig verärgert. In den sozialen Netzwerken kassiert die Löw-Elf aktuell einen mächtigen Shitstorm.

DFB-Elf erntet Shitstorm für Flug von Stuttgart nach Basel

Der Grund: Die Mannschaft nahm für die Reise von Stuttgart nach Basel einen Flieger. Dabei sind das gerade einmal 260 Kilometer Strecke. Aus Klima-Sicht eine Vollkatastrophe – die "die Mannschaft" mit entsprechenden Posts auf Twitter auch noch stolz dokumentierte.

"Einfach nur dumm, asozial und zukunftsvergessen"

"Euer Ernst?", schrieb ein User etwa auf Twitter, dessen Post mehr als Tausend Likes bekam. Ein anderer User schrieb: "Man weiß gar nicht, was schlimmer ist: dass es 1) so einen Flug überhaupt gibt, dass 2) das DFB-Management den Flug bucht, dass 3) alle Spieler brav mitfliegen oder dass 4) die PR-Abteilung diesen Bullshit noch per Fotostrecke stolz vorführt (oder war das subversiv?)"

Zug und Bus wären klimafreundlicher gewesen und wohl auch nicht langsamer

Besonders regten sich die Nutzer darüber auf, dass der Flug auch noch völlig unnötig zu sein scheint, weil er nicht einmal wirklich Zeit einspart auf einer derart kurzen Strecke. Mit der Bahn beispielsweise kommt man in unter drei Stunden von Stuttgart nach Basel.

Mit dem Auto beziehungsweise dem Mannschaftsbus wäre die Elf ebenfalls in unter drei Stunden vor Ort gewesen. Fraglich, ob das Flugzeug hier die schnellere Reiseart ist. Schließlich muss das Team erstmal zum Flughafen anreisen, dort aufs Boarding warten, das Gepäck ein- und ausladen. Reisende wissen, dass das teils deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als der Flug selbst, vor allem, wenn es sich um eine solche Kurzstrecke handelt.

Offiziell ist dem DFB Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein großes Anliegen. Unter dem Punkt "Umwelt und Klimaschutz" heißt es auf der Website etwa: "Der DFB ist sich seiner (...) gesellschaftlichen Verantwortung und Vorbildfunktion bewusst." Der DFB-Präsident Fritz Keller wird dort mit den Worten zitiert: "Fußball kann man nur in einer intakten Natur spielen." Er kündigt dort an, die "Anstrengungen für den Umwelt- und Klimaschutz deutlich ausbauen" zu wollen.

Angesichts dieser Worte werfen viele Fans der DFB-Mannschaft nun eine gewisse Doppelmoral vor.

DFB weist Kritik von sich

Der DFB hat Kritik an dem kurzen Flug seiner Fußballer von Stuttgart nach Basel zum zweiten Nations-League-Spiel der Nationalmannschaft gegen die Schweiz (1:1) zurückgewiesen. Eine Anreise mit dem Bus sei aus Regenerationsgründen für die Spieler nicht möglich gewesen, da zwei- bis dreistündiges Sitzen ihre Fitness und Gesundheit gefährdet hätten.

Der Zug als Transportmittel sei wegen der Corona-Hygieneregeln nicht infrage gekommen, sagte Pressesprecher Jens Grittner nach der Partie am Sonntagabend gegen die Eidgenossen.

Durch das auf der Route nötige Umsteigen hätten die Spieler zu viele Kontakte außerhalb des Mannschaftskreises gehabt.

(hau/mit Material von dpa)

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