Während der Fußball-Weltmeisterschaft präsentierten sich die russischen Fans als friedliebende und aufgeschlossene Gastgeber. Dieses Bild hat wieder mal einen Riss bekommen.
Nach heftigen Protesten seiner Fans gab Zweitligist FC Torpedo Moskau durch seine Präsidentin Jelena Jelenzewa bekannt, dass der schwarze Verteidiger Erving Botaka-Ioboma, den der Verein erst sechs Tage zuvor verpflichtet hatte, doch nicht für den Hauptstadtklub auflaufen werde.
Im Vorfeld hatten sich Fans des Klubs nach der Bekanntgabe des Wechsels rassistisch geäußert:
Der 21 Jahre alte Botaka-Ioboma wurde in Russland geboren und besitzt auch die kongolesische Staatsbürgerschaft. Einen Grund für den geplatzten Wechsel gab Torpedo Moskau nicht an.
Rassismus ist in russischen Stadien ein bekanntes Problem. In den Profiligen kommt es immer wieder zu Beleidigungen dunkelhäutiger Profis, außerdem sind rassistische Banner keine Seltenheit.
Erst im März beleidigten russische Fans bei einem Testspiel gegen Frankreich mehrere schwarze Spieler, darunter Paul Pogba, im Stadion von Sankt Petersburg mit Affenlauten.
(tl/afp)