Weiter geht es: Schon vor dem ersten Spiel von Interimscoach Hansi Flick geht die Trainer-Diskussion beim FC Bayern München in die nächste Runde. Die Frage, die sich alle stellen: Wer wird denn nun der neue starke Mann an der Seitenlinie beim deutschen Rekordmeister? Vor dem Spiel am Mittwoch in der Champions League gegen Olympiakos Piräus stellte sich Sportdirektor Hasan Salihamidzic einem Interview mit dem TV-Sender Sky.
Zur Trainer-Suche erklärte Salihamidzic dem Pay-TV-Sender: "Wir versuchen eine gute Entscheidung zu treffen und nehmen uns die Zeit, bis wir der Meinung sind, die richtige Entscheidung zu treffen." Der Klub wolle sich "nicht unter Druck setzen lassen". Auch sonst wollte der Ex-Profi nicht viel verraten.
Zu Gerüchten wollte sich der wortkarge Salihamidzic sowieso nicht äußern. Dass der ehemalige Leipzig-Trainer Ralf Rangnick dem FC Bayern bereits abgesagt habe, ließ er ebenfalls offen: "Das kann ich nicht bestätigen." Dann betonte er nach einigen Sekunden: "Wir werden all diese Gerüchte nicht kommentieren."
In den vergangenen Tagen hatten Thomas Tuchel von Paris Saint-Germain, Erik ten Hag von Ajax Amsterdam und der beim Konzern Red Bull für die Fußballprojekte zuständige Rangnick ein sofortiges Engagement ausgeschlossen. Ein weiterer Name, der zuletzt in den Medien kursierte: Der langjährige Arsenal-Trainer Arsene Wenger sei auch ein Kandidat. Salihamidzic blockte jedoch ab. Auf die Frage, ob der FC Bayern eine langfristige Lösung oder eine bis Sommer suche, sagte er nur: "Mal sehen."
Dass Interimscoach Hansi Flick zu einer Dauerlösung werde, wollte Salihamidzic nicht ausschließen: "Schauen wir mal. Wir werden das in der Zeit entscheiden, wenn wir das wollen", erklärte Salihamdidzic geheimnisvoll. Der ehemalige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw habe viel mit der Mannschaft gesprochen und sei sehr selbstbewusst aufgetreten. Offenbar selbstbewusster als Salihamidzic selbst, denn der wurde von einigen TV-Zuschauern auf Twitter für das Interview kritisiert.
Ein Zuschauer twitterte: "Wer Salihamidzic im Interview erlebt, muss zwangsläufig zu der Ansicht gelangen, dass diese Besetzung auf Dauer – leider – nicht funktionieren wird." Ein weiterer User schrieb: "Salihamidzic, ein gefundenes Fressen für Sportjournalisten. Peinlich Digger. Aber ich fand's witzig..."
Andere äußerten sich noch direkter: "Warum tut mir Salihamidzic immer so leid, wenn er live im TV Stellung beziehen muss? Den möchte man am liebsten schnell mitnehmen und in Sicherheit bringen." Noch einer erklärte: "Salihamidzic, was ein bitteres, schlechtes Interview."
Klar ist: Selbst nach dem Sieg gegen Piräus werden die Debatten über das eigene Personal den Klub aus München vorerst nicht loslassen.
(bn)