Nach Informationen der "Rheinischen Post" ("RP") und der ARD-"Sportschau" berät die Deutsche Fußball-Liga (DFL) noch am (heutigen) Freitag über eine sofortige Einstellung des Spielbetriebs in der 1. und 2. Bundesliga wegen der grassierenden Corona-Pandemie.
Damit könnte schon der aktuelle Spieltag, der ohnehin komplett ohne Fans in den Stadien stattfinden sollte, ausfallen. Eine Entscheidung soll demnach am Freitagvormittag ("Sportschau") oder -nachmittag ("RP") fallen. Den 26. Spieltag sollen eigentlich am Abend (20.30 Uhr) Fortuna Düsseldorf und der SC Paderborn eröffnen. Die Fortuna twitterte am Morgen: "Spieltag".
Laut "Sportschau" verhandelt die DFL mit den 36 Bundesligisten angeblich zeitgleich über eine mögliche Aussetzung der Saison für vier Wochen und eine Verlängerung der Spielzeit bis zum 30. Juni. An diesem Tag enden viele Profiverträge.
Die Konsequenz aus einer Verlängerung wäre eine Verschiebung der Endrunde der Fußball-Europameisterschaft 2020. Diese soll am Donnerstag bei einer Sitzung der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit Vertretern der fünf großen europäischen Ligen bereits zur Sprache gekommen sein. Dem Vernehmen nach ist eine Verschiebung der EM auf 2021 im Gespräch. Erst am Dienstag will die Uefa mit Verbands-, Liga- und Spielervertretern beraten, wie mit den europäischen Wettbewerben weiter verfahren wird.
Im Mittelpunkt des Spieltages steht das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04. Vor dem für Samstag geplanten Geisterspiel hatte der BVB an die Fans appelliert, sich nicht in unmittelbarer Nähe des Stadions aufzuhalten. "So sehr wir es bedauern, dass wir im Stadion auf Euren schwarzgelben Support verzichten müssen, steht die Gesundheit klar im Vordergrund. Jeder Einzelne ist aufgefordert, Verantwortung zu zeigen und damit sich und andere Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Auch im Fall eines Derbysieges", hatte der Bundesligist am auf seiner Homepage mitgeteilt. Darüber hinaus äußerte der Tabellenzweite die Bitte, keine "Public Viewings" zu veranstalten.
Unterdessen hat Borussia Mönchengladbach die Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel am Sonntag bei Eintracht Frankfurt abgesagt. "Aufgrund des Aufrufs der Bundesregierung von gestern Abend, wegen des Corona-Virus bis auf weiteres auf jegliche Veranstaltungen mit Menschenansammlungen wenn möglich zu verzichten und soziale Kontakte einzuschränken" werde die Pressekonferenz nicht stattfinden, hieß es in einer Mitteilung.
(as/dpa/sid)