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Rechter Mob greift ein Fußballteam in Hessen an – ein Spieler wehrt sich jetzt

Schild Gast bei einem Kreisliga A Fussballspiel in Bonn, Deutschalnd.

Shield Guest at a District League A Football game in Bonn Deutschalnd
Bild: imago sportfotodienst
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So griff ein rechter Mob ein Fußballteam in Hessen an

26.07.2018, 11:3526.07.2018, 12:21
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Normalerweise hat die Sommervorbereitung im Trainingslager wenig mit Rassismus zu tun. Kewin Siwek spielt bei der 1. Spvgg Dietesheim, einem der unzähligen Amateurvereine in Hessen. Die Hobbykicker waren für ein Trainingslager ins osthessische Birstein gereist und besuchten abends das dort zeitgleich stattfindende Dorffest. Nur waren sie dort als Gäste nicht willkommen – und eine Gruppe Einheimischer empfing sie mit ausländerfeindlichen Parolen.

"Ausländer raus", hört man den Mob immer wieder in dem Handyvideo rufen, das Siwek nun bei Facebook teilte. Dazu schrieb er:

"Ich hätte niemals in meinem Leben gedacht, dass es auch mich treffen könnte, doch es ist geschehen und noch nie habe ich mich auch nur annähernd so erniedrigt gefühlt wie an diesem Tag"
Kewin Siwek

Siwek berichtet in seinem ausführlichen Facebook-Post darüber hinaus von "Arbeit macht frei"-Rufen, von körperlichen Angriffen auf Mitspieler, die den agessiven Männern nicht deutsch genug ausgesehen hätten.

Als die Situation sich immer weiter hochschaukelte und die Gruppe "wie Schafe von Wölfen" zusammengetrieben geworden sei, hätten einige Dorffestbesucher den Satz "Ihr seid alle tot" geäußert. Dietesheims Trainer, Giovanni Palermo, bestätigte die Aussagen seines Spielers und schätzte die Größe des ausländerfeindlichen Mobs auf 30 bis 50 Personen. ("Hessenschau")

"Wir fühlten uns bedroht, wir wussten ja gar nicht, in was für eine Richtung das noch geht"
Giovanni Palermo

Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen, ein ins Gesicht geschlagener Spieler habe eine Anzeige erstattet. Auch die Gemeinde Birstein äußerte sich bereits zu den Ereignissen. Sie distanzierte sich in einem Facebook-Post von der "Ideologie derer, die Gäste unserer Großgemeinde beleidigt und beschimpft haben."

Kewin Siwek schloss seinen Post mit einem Aufruf zur Toleranz und Courage. Rassismus sei eine "Realität, die genau vor unserer Haustür stattfindet."

(ds)

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