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Royal-Experte meint: "Den Zweck dieses Interviews kann nur Oprah Winfrey sehen"

This image provided by Harpo Productions shows Prince Harry, from left, and Meghan, The Duchess of Sussex, in conversation with Oprah Winfrey. (Joe Pugliese/Harpo Productions via AP)
Harry, Meghan und Oprah Winfrey sprachen über die britische Königsfamilie.Bild: Joe Pugliese/Harpo Productions via AP
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Royal-Experte meint: "Den Zweck dieses Interviews kann nur Oprah Winfrey sehen"

10.03.2021, 17:53
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Das Interview von Oprah Winfrey mit Harry und Meghan war ein enormer Quoten-Hit. Die zweistündige Sendung verfolgten in den USA im Schnitt 17,1 Millionen Zuschauer. Auch in Deutschland wurde eine Topquote erzielt. Bei der RTL-Sondersendung "Exclusiv Spezial: Harry & Meghan – Das Interview mit Oprah" schalteten am Montagnachmittag 2,69 Millionen Menschen ein.

In dem brisanten Gespräch erhoben Meghan und Harry schwere Vorwürfe gegen die Königsfamilie. Die beiden warfen den Royals mangelnde Unterstützung vor. Zudem berichtete die ehemalige Schauspielerin, dass es während ihrer Schwangerschaft mit Archie Gespräche im Königshaus darüber gegeben habe, wie "dunkel" die Haut ihres Kindes wohl sein würde. Von welchem Royal diese Aussagen kamen, wollte das Paar nicht preisgeben – nur Queen Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip wurden später ausgenommen.

Der renommierte Adelsexperte Jürgen Worlitz erklärte nun gegenüber watson, warum jetzt nach der Ausstrahlung nur Oprah von dem Meghan-Harry-Interview profitiert. Dabei ist auch von Interesse, dass die Talkshow-Legende an entscheidenden Stellen nicht kritisch nachgefragt hat, wodurch die Aussagen des Paares ein anderes Gewicht bekamen.

Jürgen Worlitz
Jürgen Worlitz erläutert, was hinter dem Interview steckt.Bild: Jürgen Worlitz

Royal-Experte sieht bei dem Interview nur einen Gewinner

Worlitz sagte zunächst im Hinblick auf die Talkshow-Moderatorin: "Oprah Winfrey ist ja eine kluge und geschäftstüchtige Frau, die die Chance ihres Lebens mit diesem Interview gewittert hat. Natürlich nutzt sie das für ihre Zwecke und da sind auch Meghan und Harry mit Sicherheit auf den Leim gegangen, weil sie sich so geschmeichelt fühlten, von dieser großen Frau diese Beachtung zu erfahren." Dies habe sich bereits bei der Hochzeit im Jahr 2018 abgezeichnet. Damals durfte Meghan nämlich der heute 67-Jährigen kein Interview geben. Der Royal-Experte merkte diesbezüglich an:

"In welcher Firma kann ein Angestellter sich einfach hinsetzen und über seine Firma ein Interview geben? Das ist nirgendwo ohne Rücksprache gestattet. Das zu glauben, ist naiv."

Und weiter: "Den Zweck dieses Interviews kann nur Oprah Winfrey sehen. Denn das ist die finanzielle Seite. Alle anderen haben Nachteile. Man kann doch Meghan kaum eine Filmrolle geben, ohne sie losgelöst von dieser Geschichte zu sehen." Bei dem Sohn von Prinz Charles sieht es laut Worlitz ähnlich aus: "Harry kann kaum irgendetwas machen, auch im Wohltätigkeitsbereich, ohne damit in Verbindung gebracht zu werden. Das wird ihm ewig anhängen. Dem Königshaus ebenso, denn dort wird wieder mehr über Skandale geredet als eigentlich nötig."

Doch der Adelsexperte sieht noch ein anderes Problem: "Bezeichnend finde ich auch den Bruch mit den Familien. Meghans Familie, abgesehen von ihrer Mutter, hat sich von ihr abgewendet. Und bei Harry wird die Sache ebenfalls problematisch sein. Es ist kaum vorstellbar, dass die beiden künftig zu den Familienfesten der Königsfamilie eingeladen werden. Kann Harry damit leben? Wie wird Harry damit umgehen, wenn mit der Ehe irgendetwas schiefgeht?" Worlitz ist sich sicher:

"Und es wird etwas schiefgehen. Harry und Meghan werden nie wie die Queen und Prinz Philip im hohen Alter auf einer Parkbank sitzen und auf den Teich blicken."

Was Oprah Winfrey versäumte

Während des Interviews wurden zudem auch Äußerungen getätigt, die sich im Nachhinein als falsch herauskristallisiert haben. In diesem Moment wäre es eigentlich die Aufgabe von Oprah gewesen, rechtzeitig zu intervenieren und kritisch nachzufragen. Doch dieser Aspekt fehlte schließlich bei entscheidenden Themenschwerpunkten. Meghan gab an: "Nein, ich habe Harry nie gegoogelt. Er hat mit mir geteilt, was er mit mir teilen wollte." Für Worlitz ist das kaum vorstellbar, denn gleichzeitig ist ebenfalls über Meghan bekannt, dass sie Harrys verstorbene Mutter Diana sehr geschätzt habe.

This image provided by Harpo Productions shows Meghan, The Duchess of Sussex, left, in conversation with Oprah Winfrey. (Joe Pugliese/Harpo Productions via AP)
Meghan sprach zunächst allein mit Oprah Winfrey.Bild: Harpo Productions / Joe Pugliese

Auch als Meghan über eine Auseinandersetzung mit Kate berichtete, gab es eine Unstimmigkeit mit den tatsächlichen Ereignissen. Die 39-Jährige sagte, nicht sie hätte Kate zum Weinen gebracht, sondern umgekehrt Kate Meghan. "Die Hochzeitswoche war sehr anstrengend. Kate war wütend über die Kleider der Mädchen, hat mich zum Weinen gebracht und meine Gefühle verletzt." Einen Vorwurf macht sie Kate zwar nicht, dafür aber dem Königshaus. Denn alle hätten gewusst, dass die Medienberichte über die "Furie Meghan" falsch gewesen seien. Eine Richtigstellung habe aber niemand angestrebt.

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Harry und Meghan sprachen über brisante Themen.Bild: Joe Pugliese/Harpo Productions via AP

Oprah fragte lediglich nach, wieso das keiner aus dem Palast richtig gestellt habe. Meghan wusste darauf keine Antwort. Richtig wäre es allerdings gewesen, zu sagen, dass der Palast sehr wohl das Gerücht damals mit den Worten "Das ist nie geschehen" dementierte, wie die "Bild" berichtete.

Bei den Rassismus-Vorwürfen versäumte es Oprah, Harry selbst damit zu konfrontieren, dass er in der Vergangenheit mit dem einen oder anderen Skandal bereits Schlagzeilen machte. Zur Erinnerung: 2005 erschien er auf einer Kostümparty mit einer roten Hakenkreuzbinde. Später sagte er laut "Spiegel" schriftlich zu diesem Fehltritt: "Dieses Kostüm war schlecht gewählt und ich entschuldige mich." 2009 soll Harry zudem laut "Reuters" beim Militär einen Kameraden als "Paki" bezeichnet haben. Diese Abkürzung wird abwertend für Pakistaner verwendet. Später folgte auch hierzu eine Entschuldigung: Er habe damit einen Spitznamen gemeint.

Oprah sprach zudem in dem Interview auch nicht an, dass bei dem Vorwurf "Die wollten nicht, dass er ein Prinz wird" und aus diesem Grund Archie keinen Personenschutz erhalten habe, Fakt ist, dass nur die direkten Thronfolger diesen Titel tragen. In diesem Fall sind es die Kinder von Prinz William.

Die Queen ließ im Anschluss des Interviews in einem Statement übrigens verlauten: "Die ganze Familie ist traurig, in voller Gänze zu erfahren, wie anstrengend die vergangenen Jahre für Harry und Meghan gewesen sind. Die angesprochenen Themen sind besorgniserregend, insbesondere der Rassismusvorwurf. Obwohl einige Erinnerungen unterschiedlich sein mögen, werden sie sehr ernst genommen und von der Familie privat geklärt werden. Harry, Meghan und Archie werden immer geliebte Familienmitglieder bleiben."

(iger)

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