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Annemarie Carpendale sorgt mit Karnevals-Look für Rassismus-Eklat

Annemarie, Wayne und Mads Carpendale zu Karneval
Wayne, Annemarie und Mads Carpendale haben sich zu Hause zu Karneval verkleidet.Bild: Screenshot / Instagram / annie_carpendale
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Kritik an Annemarie Carpendales Karnevals-Look – Moderatorin sorgt für Rassismus-Eklat

16.02.2021, 12:1916.02.2021, 14:35
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Jedes Jahr zur Karnevals-Saison kommt das Thema Rassismus auf – Annemarie Carpendale hat davon offenbar nichts mitbekommen und erntet dafür jetzt einen ordentlichen Shitstorm ihrer Follower.

Am Rosenmontag postete die Moderatorin ein Foto von sich, Ehemann Wayne und Söhnchen Mads, auf dem alle drei sich verkleidet haben. Während Waynes Hippie-Kostüm und Mads' Piraten-Verkleidung nicht weiter auffällig waren, sorgt Annemaries Dress für Aufregung in der Kommentarspalte.

Darum ist Annemarie Carpendales Kostüm problematisch

Die 43-Jährige trägt auf dem Rosenmontags-Schnappschuss Kriegsbemalung, ein Stirnband und lange geflochtene Zöpfe – eine Wahl, die schon lange in der Kritik steht, weil damit die Kultur von indigenen Völkern als Kostümierung benutzt wird. Annemarie kann die Perücke abnehmen und die Bemalung abschminken und genießt dann wieder die Privilegien einer weißen Frau. Marginalisierte Gruppen, wie in diesem Beispiel Native Americans, können das nicht und müssen ihr Leben lang mit rassistischen Vorurteilen und Stereotypen kämpfen.

Zudem mache sich die Mutter eines Sohnes im karnevalistischen Rahmen über die Kultur lustig – das sahen zumindest etliche User unter dem Beitrag so: "Ist das eine Bewerbung beim WDR?" nimmt ein User Bezug auf die Sendung "Die letzte Instanz", die wegen Verharmlosung rassistischer Begriffe zuletzt für Empörung gesorgt hatte.

Ein Weiterer fragt sich, warum die Carpendales nicht reflektierter seien: "Wann hört das in Deutschland endlich auf? Die Native Americans sprechen seit Jahrzehnten davon, wie unfassbar respektlos diese Kostüme sind. Warum kann man es ihnen zuliebe nicht einfach unterlassen? Das sind keine Kostüme. Informiert euch doch endlich mal."

Eine Kommentatorin pflichtet bei: "Andere Kulturen sind einfach kein Kostüm, es ist kulturelle Aneignung und rassistisch." Warum? Weil traditionelle Kleidung einen hohen Stellenwert in der Kultur der Natives einnimmt. "Zieh das Kostüm aus, schmeiß es in die Tonne und höre den Stimmen Betroffener zu!", fordert sie schließlich eindringlich.

Follower wollen Carpendales in Schutz nehmen

Viele Fans wollen Annemarie und ihr Kostüm aber auch in Schutz nehmen und reagieren abweisend auf die Kritik: "Seit ich denken kann, haben sich sowohl Kinder als auch Erwachsene als Indianer oder Cowboy verkleidet – und plötzlich kommt einer daher und meint es sei rassistisch?", fragt einer. Darauf wird entgegnet, dass wir uns als Gesellschaft in ständiger Weiterentwicklung befinden sollten.

Immerhin: Der als rassistisch geltende Begriff "Indianer" ist eine Fremdbezeichnung für Native Americans, die für viele unterschiedliche Stämme verallgemeinernd verwendet wurde. Die Nachkommen der kolonialisierten Natives nehmen die Bezeichnung als Geringschätzung oder Abwertung ihrer Kultur und ihres Volkes wahr.

Wayne Carpendale äußert sich zum Kostüm-Eklat

Während Annemarie sich zu den Diskussionen bislang nicht zu Wort meldete, löschte Wayne das gleiche Foto seinerseits auf seinem Profil und veröffentlichte ein Statement, unter dem er keine Kommentare mehr zuließ:

"Meine Lieben, ich danke euch für die Diskussion und beende sie nun hiermit. Weil zum Einen zu diesem Post jetzt alles gesagt scheint und ich zum Anderen eine Diskussion, die ich anzettele auch 'mitführen' will, aber so langsam auch mal ins Bett gehen möchte."

Der Schauspieler habe viel gelernt – er empfinde Diskussionen als sehr wichtig und müsse auch Gegenmeinungen ertragen. Dennoch gibt er zu bedenken: "Leider schlägt das in den sozialen Medien allzu schnell in Hate um." Und auf Hass wolle er nicht mit Hass reagieren, sondern durch Miteinander.

Letztlich bleibt festzustellen, dass die Carpendales ihrem Sohn eine Freude mit einer privaten Kostümfeier zu Corona-Zeiten machen wollten. Dass sie mit einer anderen Wahl der Verkleidung eine zum Karneval stets wiederkehrende Diskussion hätten vermeiden können, sollte ihnen dabei jedoch im Vorfeld klar gewesen sein.

(cfl)

"Hart aber fair" wird von anderem Polit-Talk in der ARD verdrängt

Bei den politischen Talk-Shows der öffentlich-rechtlichen Sender ist derzeit viel Bewegung drin. Die Sendung von Sandra Maischberger beispielsweise pausiert seit dem 26. März. Die Moderatorin verkündete aber schon selbst, dass das Format nach zwei Wochen Oster-Auszeit in die ARD zurückkehren wird.

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