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"GNTM": Ex-Juror rechnet mit der Castingshow von Heidi Klum ab

LAS VEGAS - JANUARY 24: Co-hosts and judges of "Germany's Next Topmodel" (L-R) Rolf Scheider, model Heidi Klum and Peyman Amin watch contestants put on a fashion show during a taping of ...
Heidi Klum und Peyman Amin arbeiteten in vier "GNTM"-Staffeln zusammen.Bild: Getty Images North America / Ethan Miller
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"Ganz miese Nummer": Ex-"GNTM"-Juror war von Nackt-Walk der Kandidatinnen entsetzt

02.03.2021, 15:21
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Bei "Germany's next Topmodel" gab es in der vergangenen Woche eine Premiere: Erstmals gab es keines der von den Kandidatinnen gefürchteten Nackt-Shootings, wie es eigentlich in jeder Staffel Tradition ist. In der mittlerweile 16. Staffel von Heidi Klums Castingshow sollten die Nachwuchs-Models stattdessen bei einem Nackt-Walk unbekleidet über den Catwalk laufen. Nicht alle waren von dieser Neuerung begeistert.

Lediglich zwei Brustwarzen-Sticker, ein hautfarbener Slip und etwas Schaum bedeckten die "GNTM"-Kandidatinnen. Heidi selbst warnte ihre "Meeedchen" vor, indem sie sagte, dass der Seifenschaum auf dem Catwalk schnell verschwinden würde. Einer Kandidatin wurde das, gepaart mit den Lästereien ihrer Konkurrentinnen, zu viel – Show-Teilnehmerin Mira verabschiedete sich freiwillig, bevor es nackt auf den Laufsteg ging.

Alle anderen überwanden sich oder empfanden den freizügigen Auftritt von vornherein gar nicht so schlimm – gedrückt hat sich jedenfalls niemand davor. Mit Peyman Amin meldet sich ein Ex-Juror nach der "GNTM"-Folge gegenüber "Bild" zu Wort und fällt ein vernichtendes Urteil über den Walk. Denn der Modelagent, der von 2006 bis 2009 neben Heidi auf dem Jury-Stuhl in der Sendung saß, empfindet den Nackt-Walk als sexistische Diskriminierung:

"Es war 'ne ganz miese Nummer und nur für die Quote gemacht. Anders kann man es nicht erklären. Kein junges Mädchen läuft freiwillig splitterfasernackt über den Laufsteg. Das macht ja auch keinen Sinn. In der Realität hat jedes Model das Recht zu entscheiden, ob es nackt vor der Kamera oder auf dem Laufsteg posieren möchte."

Diese Entscheidungsfreiheit haben die Kandidatinnen in der Show nicht, deshalb sei das Format Amins Meinung nach mit dem Nackt-Walk zu weit gegangen. "Wenn das Mädchen nicht mitläuft, nackt, dann fliegt es raus", resümiert Peyman weiter.

Ex-Juror Peyman Amin findet harte Worte für den Nackt-Walk

Und Peyman geht sogar noch weiter, im Interview mit dem Blatt bejaht er, dass der Nackt-Walk an Nötigung grenzt: "So eine Show passt überhaupt nicht mehr in die Zeit." Schließlich ergänzt der 49-Jährige:

"Hier wurden eindeutig junge Mädchen diskriminiert und auf beschämende Art und Weise zur Schau gestellt. Ein absolutes Unding."

Selten hat ein Walk solche drastischen Reaktionen hervorgerufen. Und auch eine politische Komponente habe der Walk für Amin. Politiker sollten seiner Ansicht nach entscheiden, ob die Nackt-Szenen überhaupt noch tragbar seien. Er sei zwar kein Politiker, sei aber der Meinung, dass "die Rechte junger Frauen verletzt" worden seien.

Amin würde Models normalerweise nicht zu solchen Nackt-Walks schicken

Er als Agent würde seinen Klientinnen von so einem Walk generell erst einmal abraten. Umstände außerhalb der ProSieben-Sendung würden seine Einschätzung allerdings relativieren: "Natürlich ist es anders, wenn das Model für die französische 'Vogue' angefragt wird und ihre Brüste zu sehen sind – fotografiert von einem Top-Fotografen." Denn dabei handele es sich um Kunst und nicht um Sexismus.

Tatsächlich wurden die Kandidatinnen auf dem Catwalk nicht fotografiert, lediglich Laufen und Posieren standen dabei im Mittelpunkt. Das Shooting vor dem Walk in der Ausgabe von "GNTM" hatte thematisch rein gar nichts damit zu tun. Die Kandidatinnen wurden hier dabei fotografiert, wie sie auf Rollerblades mit Hunden an einer Leine und Einkaufstüten in der Hand aus dem Berliner Adlon Hotel kommen.

Peyman lässt sich am Ende des Interviews noch dazu hinreißen zu verraten, dass Heidi und er trotz jahrelanger Zusammenarbeit nichts mehr miteinander zu tun hätten. Ihr Kontakt sei schlechtweg "nicht existent".

Auch ein weiterer Juror hat sich von Heidis Show verabschiedet

Nicht der erste Juror, dem die Fashion-Sendung nicht mehr gepasst hat. Erst kürzlich verriet auch Thomas Hayo, der seinerseits von 2011 bis 2018 Teil von "GNTM" war, im "OMR-Podcast", dass er genug von der Show hatte: "Ich hatte das Gefühl, jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, wo es eventuell nicht weitergeht oder vielleicht sogar in eine Richtung, die für mich nicht unbedingt das Wahre ist."

Und in diesem Jahr scheinen auch vermehrt die Kandidatinnen den Druck nicht auszuhalten: Mit Ricarda, Sara und nun eben auch Mira sind bereits drei Mädchen innerhalb kürzester Zeit freiwillig gegangen. Ob Heidi ihre herausfordernden Challenges daraufhin etwas entschärfen wird, bleibt abzuwarten.

(cfl)

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