Staffelfinale in der "Höhle der Löwen": 2,9 Millionen Zuschauer (Tagessieg für Vox) sahen am Dienstagabend die letzten Mega-Deals für 2019. Für besondere Aufmerksamkeit sorgten zwei Berliner Gründer: Paul und Leon von "Fairment" forderten für ihre Getränke-Sets, mit dem sich unter anderem ein Kombucha-Pilz-Drink brauen lässt, 950.000 Euro – eine Rekord-Investition in der Gründershow. Rekordverdächtig war auch die Summe, mit der die beiden ihr Unternehmen bezifferten: 9,5 Millionen Euro – hossa!
Als die Jungunternehmer dann auch noch das Angebot der Ur-Löwen Judith Williams und Frank Thelen ausschlugen, blieb letzterer ungläubig zurück.
Auch die Verbraucherzentrale wurde auf das Startup aufmerksam – und sieht von den Gründern vor der Vox-Sendung getroffene Werbeaussagen kritisch. Denn: Im Online-Shop wurden Eigenschaften des Kombucha-Pilzes angepriesen, die so gar nicht zugelassen sind.
Auf eine Anfrage des "Business Insiders" erklärte Sprecherin Angela Clausen: "'Fairment' macht unserer Auffassung nach auf der Internetseite in Hinblick auf das Lebensmittel Kombucha so ziemlich alles falsch, was geht."
So hätte das Startup krankheitsbezogene Aussagen wie "Schutz vor Krebs" getroffen, die grundsätzlich verboten sind. Auch Aussagen wie "Kombucha ist ein natürliches Antibiotikum" seien irreführend und somit rechtswidrig. Dies sei in der europäischen "Health Claims Verordnung" in Kombination mit der Lebensmittelinformationsverordnung genau festgelegt, wie die Verbraucherschützerin dem Branchenportal weiter sagte.
Gegenüber "Business Insider" erklärte Leon von "Fairment":
Die Passagen auf der Website passten die Gründer noch vor ihrem geplatzten "Höhle der Löwen"-Deal an. Inzwischen ist dort nur noch zu lesen: "Besonders Vitamin C, eine Bandbreite an B-Vitaminen, Antioxidantien und zahlreiche Probiotika machen Kombucha so wirkungsvoll."
(ab)