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Walter Freiwald: RTL-Lüge und Raab-Verarsche – Momente, die wir nie vergessen

Moderator Walter Freiwald ist tot-er erlag im Alter von 65 Jahren an einem schweren Krebsleiden. Archivfoto: Walter FREIWALD, Moderator, Portraet, Portrot, Portrait, angeschnittenes Einzelbild, Einzel ...
Walter Freiwald wurde nur 65 Jahre altBild: Imago Images/Sven Simon
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Walter Freiwald: Raab-Verarsche und RTL-Lüge – 5 Momente für die Ewigkeit

24.11.2019, 08:21
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Erst vor wenigen Wochen hatte Entertainer Walter Freiwald seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Nun ist er ihr erlegen, wie seine Familie mitteilte, mit nur 65 Jahren. Die TV-Welt ist um einen Kult-Moderator und einen bunten Vogel ärmer. "Vergesst mich nicht", hatte er zuletzt auf seinem Facebook-Account gebeten.

Werden wir nicht. Denn Walter Freiwald hat TV-Geschichte geschrieben. Mal zum Schmunzeln, mal zum Lachen, mal zum Wundern. Ein Rückblick auf fünf Momente, die seine Fans sicher nicht vergessen werden.

Die RTL-Lüge

2015 ekelte sich Walter Freiwald durch den RTL-Dschungel und unterhielt seine Leidensgenossen mit Anekdoten aus seiner jahrzehntelangen TV-Karriere. Unter anderem behauptete er auch: "Ich war mal RTL-Programmdirektor. Schöne Zeit". Beim Sender konnte man sich daran aber nicht erinnern. "Der Walter als Programmdirektor? Vielleicht hat er sich beworben. Geklappt hat es nicht", twitterte RTL nach seiner wilden Aussage. Fakt dagegen ist: Beim Teleshopping-Sender "RTL Shop" war er zwischen 2000 und 2008 für Moderation, Einkauf, Verkauf, Marketing, Personal und Producing verantwortlich. Ist doch auch was Feines gewesen.

Die "Wetten,dass...?"-Behauptung

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Bild: imago images / Future Image

Generell brachte das Dschungelcamp mehrere wilde Walter-Storys zutage. So erzählte er am Lagerfeuer auch, dass ihm mal die "Wetten, dass..?"-Moderation angeboten wurde. Beim ZDF konnte sich danach aber niemand erinnern, der Sender setzte einen entsprechenden Tweet ab, noch während Freiwald im Dschungel saß. Bei einem späteren "Stern TV"-Auftritt erklärte er dann aber, dass das lukrative Job-Angebot von ganz anderer Stelle gekommen war – nämlich von Thomas Gottschalk persönlich.

Gottschalk bestätigte die Story – zumindest fast. Der "Bild" sagte er 2015: "Ich hab damals mit 'Wetten, dass ..?' aufgehört, um bei RTL meine 'Late Night Show' zu starten. Da habe ich offensichtlich allen, die einen geraden Satz sprechen konnten, geraten, sich um den Job zu bewerben. Das Rennen hat ja dann Wolfgang Lippert gemacht." Aber das Angebot war da. Also irgendwie.

"TV Total"-QVC-Verarsche

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Bild: ProSieben/Youtube

Das waren noch Zeiten: 2001 war Freiwald, damals noch QVC-Moderator, bei Stefan Raabs "TV Total" zu Gast und für den "Raab der Woche" nominiert. Gemeinsam nahmen sie den Teleshoppingsender auf die Schippe. Raab rief bei der Sender-Hotline an, behauptete, bei Freiwald einen Eimer gekauft zu haben, in dem er jetzt feststecken würde. Die Dame am Telefon blieb aber cool, sagte: "Gut. Wir können den reklamieren." Tihihi. Den "Raab der Woche" gewann Freiwald dann auch noch.

Streit um "Der Preis ist heiß"

Satiriker Oliver Kalkofe musste sich 2000 vor Gericht verantworten, weil er in seiner Sendung "Mattscheibe" Original-Ausschnitte aus einer "Der Preis ist heiß"-Folge von 1994 zeigte und die Sendung ordentlich durch den Kakao zog. Auch Freiwald bekam sein Fett weg. Gegen diesen Beitrag klagte die "Der Preis ist heiß"-Produktionsfirma Freemantle wegen Verstoß gegen das Urheber- und Wettbewerbsrecht und verlor in dritter Instanz vor dem Bundesgerichtshof.

Kalkofe schrieb nach Bekanntwerden von Walter Freiwalds Tod auf Facebook:

"So oft warst Du Gast in der #Mattscheibe und hast uns zum Lachen gebracht, wenn auch meist unbewusst. Ein Clip mit Dir aus DER PREIS IST HEIß brachte mir das erste Gerichtsverfahren und wir schafften es – ohne dass einer von uns überhaupt damit persönlich in Berührung kam – gemeinsam bis zum BGH. Das konnte nicht jeder von sich behaupten."

"Präsident des Internets"

Facebook und Instagram waren nicht genug – 2015 wollte sich Freiwald der Netzpolitik annehmen und "Präsident des Internets" werden. 25 Jahre nach Entstehung des kommerziellen Internets hätte er beschlossen, der "Anarchie" ein Ende zu setzen und "Verantwortung für das Netz" zu übernehmen. Ahja. Die Aktion entpuppte sich als Werbekampagne für einen Internet-Anbieter, irre war sie trotzdem.

Walter Freiwald soll noch am Donnerstag im engsten Kreis beigesetzt werden. Er hinterlässt seine Frau und seine beiden Söhne.

(ab)

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