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Bushido Aussage: Arafat Abou-Chaker bedrohte weiteren Rapper – und wollte Millionen

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Bushido sagte am Montag weiter gegen Arafat Abou-Chaker aus.Bild: imago images/ Olaf Wagner
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Bushido verrät: Arafat soll weiteren Rapper bedroht haben

26.01.2021, 16:5621.06.2021, 16:14
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Mittlerweile fand bereits der 21. Prozesstag gegen Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder vor dem Berliner Landgericht statt. Bushido sagte nun zum 15. Mal aus. Der Rapper, der auch als Nebenkläger auftritt, meinte bei der vergangenen Anhörung, dass er sich wenig um Geschäftliches gekümmert habe und Steuererklärungen blind unterschrieben haben soll. "Unser Musikgeschäft war so lukrativ, da liefen Vermietung und Verpachtung nebenbei", gab er an.

Zuletzt stand besonders Rommel Abou-Chaker im Mittelpunkt. Er soll laut Anklage von dem gemeinsamen Konto ohne das Wissen von Anis Ferchichi, wie Bushido bürgerlich heißt, 180.000 Euro in bar abgehoben haben. Nach der Trennung von Arafat habe der Musiker aufräumen wollen, zuvor hätte er jahrelang nichts von der gemeinsamen Gesellschaft für einen vermieteten Immobilienkomplex mitbekommen. Auch diesmal galt es besonders wieder, weitere Vertragsdetails aus der gemeinsamen Zeit von Bushido und Arafat als Geschäftspartner zu klären.

Darum geht es im Prozess
Laut Anklage soll es zu Straftaten gekommen sein, nachdem Bushido 2017 die geschäftlichen Beziehungen aufgelöst hatte. Abou-Chaker habe dies nicht akzeptieren wollen und von Bushido unberechtigt eine Millionen-Zahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert. Der Rapper sei bedroht, beschimpft, eingesperrt und verletzt worden. Die Brüder im Alter von 39, 42 und 49 Jahren sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt.

Der Vorsitzende Richter sagte zu Beginn des neuen Prozesstags: "Herr Ferchichi, machen wir mit Ihnen als Zeuge weiter." Diesen Satz haben alle Prozessbeteiligten somit zum 15. Mal gehört. Gegenstand der Verhandlung waren besonders drei exklusive Künstlerverträge von Bushido. Zunächst ging es um die Zusammenarbeit mit Ali Bumaye seit 2015. Ali, der auch der Cousin von Arafat ist, soll einen weiteren Vertrag mit dem Clan-Chef abgeschlossen haben.

Bushido betonte im Zuge dessen vor Gericht: "Ali hat mir alle Rechte eingeräumt. Der Teufel steckt hier im Detail." Rein rechtlich würde ein weiterer Vertrag ungültig sein. Die digitalen Alben seien mit ein bis zwei Euro pro Stück vergütet worden, erläuterte Bushido in seiner Zeugenaussage. "Wann er wie viel Geld bekommt, hat Arafat bestimmt", so der Rapper. Einige tausend Euro davon in bar habe Bushido komisch gefunden.

Bushido blafft weiter Verteidiger an: "Entschuldigung, ich will nicht stören"

Ein Schreiben von Ali, das die Rechte an Arafat eingeräumt haben soll, sei auf große Verwunderung gestoßen. "Sony war sehr irritiert, wir haben bestritten, dass das Schreiben der Wahrheit entspricht. Das ist völliger Quatsch, was da steht. Von daher haben sie weiter an mich überwiesen", meinte Bushido. Der 42-Jährige erklärte, dass alle sechs Monate die Einnahmen ausgeschüttet worden seien und Arafat soll darauf bestanden haben, dass Ali seinen Teil in bar bekomme. Zwar soll Bushido die Künstlerexklusivverträge abgeschlossen haben, bei anderen Geschäftsfeldern habe das allerdings anders ausgesehen. Bushido weiter: "Livegeschäft, Merchgeschäft hatte Abou-Chaker fest in der Hand."

Die Stimmung im Saal war weiter frostig. Teils reagierte der Musiker genervt auf Nachfragen, weil er bereits Gesagtes wiederholen sollte. Als die Verteidiger sich während des Prozesses ausgetauscht haben, grätschte der Rapper während seiner Zeugenaussage rein: "Entschuldigung, ich will nicht stören." Weitergemacht wurde trotzdem. So verwunderte dann auch nicht folgender Satz, den Bushido von sich gab: "Wenn Sie mit Rappern Verträge schließen, ist das wie im Kindergarten." Dass bei ihnen alles gespalten wäre, sei somit nicht nur auf die Geschäftsfelder zu beziehen, denn zwischenmenschlich haben sich nicht zuletzt Bushido und Arafat überworfen.

Zum Abschluss stellte dann der Musiker hinsichtlich Ali Bumaye und seiner Erklärung an Sony klar: "Das Thema ist für mich irrelevant. Das einzige, das ich weiß, ist, dass ich einen Künstlervertrag habe. Das andere juckt mich nicht." Doch auch bei den Künstlerverträgen habe Alis Cousin immer ein Wörtchen mitzureden gehabt, so der Rapper. Bushido meinte dazu: "Arafat hatte immer seinen Daumen drauf. Modalitäten habe ich immer mit ihm besprochen. Arafat hatte sehr viel Einfluss auf Entscheidungen." Bei einer Aufnahme im Studio habe auch der Clan-Boss seinen Teil, was die Kosten für die Produktion betrifft, beigetragen. "Arafat hat dafür gesorgt, dass man nur 5.000 Euro statt 20.000 Euro zahlt." Auf welchen Weg er das gemacht haben soll, wurde nicht weiter vor Gericht thematisiert.

Bushido verrät: Arafat soll weiteren Rapper bedroht haben

Interessant wurde es besonders bei Shindys Vertrag, der 2016 abgeschlossen wurde. Im Saal wurde dieser per Beamer für alle sichtbar. Bushido erklärte dazu: "Die Fotos der Verträge hat mir Herr Schindler zur Verfügung gestellt und per Whatsapp geschickt." 2018 sei dieser aufgelöst worden. Doch bis es dazugekommen sei, soll sich Shindy mit Abou-Chaker getroffen haben. Bushido sagte dazu: "Arafat meinte, er hätte Shindy nicht getroffen, das war gelogen."

Michael Schindler, wie er bürgerlich heißt, habe sich selbstständig machen wollen, Arafat wollte ihn laut Bushido nicht aus dem Vertrag lassen. "Ich fand das schon hinterhältig, dass Shindy hinter meinem Rücken mit Arafat verhandelt", so der 42-Jährige. Danach soll Arafat ihm ein lukratives Angebot unterbreitet haben.

Die Staatsanwältin hakte noch mal nach, ob Arafat Geld von Shindy bekommen habe. Bushidos Antwort: "Wüsste nicht, welche Ansprüche er überhaupt hätte. Es gab aber einen Vorfall, da ist Arafat nach Baden-Württemberg gefahren und hat ihn bedroht", so Bushido.

Demnach wollte Arafat Abou-Chaker auch Geld von Shindy.

"Es waren ein oder zwei Millionen Euro, weil sich der Musiker selbstständig machen wollte", erklärte er weiter. "Welche rechtliche Grundlage das haben sollte, entzieht sich meiner Kenntnis", so Bushido.

"Shindy war der Jackpot unter den Künstlern"

An den Einnahmen sei der Clan-Boss nämlich beteiligt gewesen. Die Staatsanwältin stellte fest: "Shindy war der Jackpot unter den Künstlern." Eine siebenstellige Summe habe Shindy pro Album abgeworfen. Damit war das Geschäft mit dem Baden-Württemberger besonders lukrativ. Die Hälfte von Bushidos Einnahmen an Shindy habe laut des Rappers Arafat einkassiert.

Bei weiteren Nachfragen, was der Erstkontakt zwischen ihm und Shindy betraf, war Bushido nicht weiter auskunftsfreudig und entgegnete der Verteidigung: "Das habe ich schon ausführlich dargelegt." Ende 2018 sei dann Schluss mit der Zusammenarbeit gewesen, Shindy kündigte den Vertrag auf. Der Musiker betonte dann noch mal in Richtung Arafat: "Einnahmen für Merch und Livegeschäft sind bei mir nicht angekommen."

Zum Ende der Verhandlung ging es dann um den Vertrag mit Laas Unltd. Bushido gab an, dass der heute 39-Jährige als Back-up-Rapper 150 Euro bekommen haben soll. Der Vertrag sei mit ihm übrigens bis heute noch nicht beendet, so der Rapper. Bushido habe jedoch keine juristischen Bestrebungen gehabt, ihm Steine in den Weg zu legen. Auch Vorschüsse über 4.000 bis 5.000 Euro soll er erhalten haben. Laas soll dann mit Shindy verschwunden sein. Zum Schluss wurde übrigens das neue Label Spinne 44 vom Clan-Chef angesprochen. Der 42-Jährige sagte dazu: "Das ist Arafats neues Sprungbrett für die nächsten Bushidos dieser Welt."

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