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Höhle der Löwen: Kofler rastet aus – warum Gründer nur darüber lachen können

Investor Dr. Georg Kofler nimmt das Konzept von "Sirplus" genau unter die Lupe.
Investor Georg Kofler nimmt das Konzept von "Sirplus" genau unter die Lupe.Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer/watson-montage
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"Höhle der Löwen": Kofler platzte wegen Gründern der Kragen – so ging es mit ihnen weiter

25.09.2019, 08:49
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"Die Höhle der Löwen" hat eine breite Fanbase. Woche für Woche zieht die Vox-Gründershow ein Millionenpublikum in seinen Bann. Das liegt auch an den Löwen selbst. Die sind zwar hart in der Sache, aber so bissig wie es der Sendungstitel andeutet, sind die Investoren nicht – sondern stattdessen oft ziemlich human. Nur selten kommt es vor, dass die Löwen zu richtigen Raubtieren werden. Am Dienstag war es nun so weit.

Hallelujah! So bekommt in der "Höhe der Löwen" selten jemand den Kopf gewaschen wie nun Raphael Fellmer (36) und Martin Schott (31).

  • Die beiden Unternehmer haben vor zwei Jahren die Firma Sirplus gegründet.
  • Ihre Mission, die sie in der Sendung auch klar ankündigen: Die Welt retten – indem sie Lebensmittel, die sonst weggeschmissen werden würden, vor der Tonne bewahren und im Anschluss 50 Prozent günstiger als im Laden an den Endverbraucher verkaufen.
  • Die Jungs wollen Sirplus groß aufziehen. Sie benötigten 700.000 Euro – und wollten dafür sechs Prozent der Firmenanteil hergeben.

"Höhle der Löwen": Georg Kofler teilt kräftig gegen die Gründer aus

Sowohl die sehr hohe Firmenbewertung als auch die Weltretter-Attitüde waren es, die bei Investor Georg Kofler zur Verbalexplosion führten:

"Was mich fundamental stört, ist euer moralisierendes Schöngerede eures Geschäftsmodells. Ihr sagt 'Lebensmittel retten' – ne! Ihr kauft Lebensmittel ganz billig ein und verkauft sie teurer weiter. Ihr macht ein normales kaufmännisches Geschäft. Und tretet hier an, wie die Moralapostel, die die Welt retten wollen. Und kommt mit einer Bewertung daher, die euch als obergierige Kapitalisten erscheinen lässt!"

Rumms. Das saß. Koflers überdeutliche Abneigung hatte möglicherweise auch Einfluss auf die anderen Löwen. Jedenfalls bescheinigte etwa auch Dagmar Wöhrl den Gründern eine fehlende Ehrlichkeit.

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bild: vox

Das Ende der Geschichte:

Alle Investoren stiegen aus – Sirplus bekam keinen Deal in der "Höhle der Löwen".

Doch über den Kofler-Einlauf können die Gründer heute vermutlich nur noch lachen. Die Aufzeichnung der "Höhle der Löwen" liegt schon eine Weile zurück. Und Sirplus gibt es immer noch.

Gegenüber dem Portal "Basic Thinking" sagten die Gründer nach der Sendung:

"Am Ende sollte es wohl so sein, dass die Löwen nicht bei uns eingestiegen sind. Trotzdem haben wir Investoren mit einem großen Herz für eine enkeltaugliche Zukunft gefunden."

Diese Investoren hat Sirplus nach der "Höhle der Löwen" gewonnen:

  • Demnach hat Sirplus den Seriengründer und Investor Tim Schumacher für sich gewonnen, der laut eigenen Angaben am liebsten in grüne Ideen investiert. "Er hat richtig Lust, das Ganze mit uns nun zu skalieren", so die Gründer.
  • Außerdem ist ein Investor mit großem Namen an Bord: Benjamin Otto, Sohn des ehemaligen Otto-Vorstandsvorsitzenden Michael Otto.
  • Ein weiterer Investor bei Sirplus: Energiewende- und Windrad-Pionier Matthias Willenbacher.

Neben ihrem Online-Shop haben die Gründer übrigens auch drei Läden in Berlin – sie nennen sie "Rettermärkte".

Wie es nun weitergeht bei Sirplus?

"Wir werden 2020 unsere Rettermärkte durch ein Franchise-Konzept nach ganz Deutschland bringen. Bis 2024 wollen wir in über fünf Ländern aktiv sein. 2020 werden wir außerdem mit unserer Eigenmarke gerettete Lebensmittel bei Landwirten und Produzenten zu haltbaren Produkten verarbeiten. Das ist dann zum Beispiel ein Tomaten-Püree aus der Tomaten-Überproduktion."

Große Pläne, mit großen Investoren – auch wenn sie nicht aus der "Höhle der Löwen" stammen.

Ihre Teilnahme an der Vox-Sendung bereuen die Gründer trotz Kofler-Watschn nicht: "Obwohl wir zuerst enttäuscht waren, dass wir bei den Löwen nicht punkten konnten, sind wir trotzdem für die Erfahrung dankbar. Vor allem sind wir zufrieden, weil wir Millionen Menschen unsere Botschaft vermitteln konnten."

(hau)

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