Das Coronavirus gilt als hoch ansteckend. Um die Ausbreitung einzudämmen wurden weltweit unterschiedlich strenge Maßnahmen ergriffen. Doch für einen Übertragungsweg gab es bislang keine Hinweise: die sexuelle Übertragbarkeit.
Genau dieser Frage haben sich Forscher gewidmet. Ein chinesisches Ärzte-Team des Shangqiu Municipal Hospital hatte im Januar und Februar, der Hochphase des Coronavirus in China, eine Untersuchung gestartet. Dabei sollte bei 38 männlichen Patienten festgestellt werden, ob das Coronavirus im Sperma überleben kann. Die Ergebnisse der Studie liegen nun vor.
Bei rund 16 Prozent der Patienten konnte demnach das Coronavirus im Sperma nachgewiesen werden. 25 Prozent der Untersuchten sollen sich dabei in einem akuten Stadium der Erkrankung befunden haben.
Das Virus sei unfähig, sich im Sperma zu reproduzieren, doch durchaus in der Lage, dort zu überleben, wie die Wissenschaftler aus China herausgefunden haben. Das liege womöglich daran, dass das Immunsystem des Körpers nicht mit voller Kraft bis in die Region der Hoden reiche, sodass virale Eindringlinge nicht bekämpft werden könnten.
Noch unklar ist, ob das Coronavirus durch sexuelle Interaktion übertragen werden kann. Der Nachweis des Vorhandenseins eines Virus im Sperma beweise nicht dessen Übertragbarkeit, heißt es in der Studie.
(vdv)