Sollte Großbritannien ohne ein Abkommen aus der EU ausscheiden, droht dem Land ein Engpass an Sperma für die künstliche Befruchtung.
Nach Regierungsangaben werden die bisherigen gesetzlichen Bestimmungen der Europäischen Union zur Einfuhr von Samen nach dem Ausscheiden des Landes aus der EU in Großbritannien nicht mehr gelten. Samenbanken müssten dann "neue schriftliche Vereinbarungen mit maßgeblichen EU-Einrichtungen" treffen.
Die Leiterin der Londoner Harley-Street-Fruchtbarkeitsklinik (HSFC), Geetha Venkat, sagte am Freitag im BBC-Radio, Paare mit unerfülltem Kinderwunsch seien angesichts des bevorstehenden Brexits "in heller Aufregung". Sperma-Importe aus den USA hätten bis zu drei Monate Lieferzeit, die Einfuhr aus Dänemark dauere derzeit dagegen nur ein Woche.
Die Bearbeitung der erforderlichen Unterlagen nach dem Brexit könne zudem zusätzliche Kosten verursachen, die womöglich auf die Paare zukämen. Künstliche Befruchtung sei für die Paare ohnehin schon eine belastende Behandlung, nun drohe weiterer Stress.
(gm/afp)