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Wetter-Extreme: Forscher decken Muster hinter Hitzewellen und Dürren auf

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Forscher decken Muster hinter Hitzewellen und Dürren auf

29.04.2019, 17:45
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Erinnerst du dich noch an den vergangenen Sommer? Was haben wir geschwitzt. Und Regen? Zeitweise haben wir vergessen, was das überhaupt ist. Der Grund: Hitzewellen und anhaltende Dürren haben den Sommer im letzten, aber auch in den Jahren zuvor geprägt. Forscher haben nun mit einer Studie belegt, dass die Orte, an denen diese Wetter-Phänomene auftraten, nicht zufällig waren.

Denn die Forscher vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sehen einen Zusammenhang zwischen den Hitzewellen und Dürren in Westeuropa und Nordamerika im vergangenen Jahr und einem besonderen Wellenmuster hoher Luftströmungen; dem sogenannten Jetstream.

Die stockenden Riesenwellen des sogenannten Jetstreams hätten sich bereits bei den Hitzewellen 2003, 2006 und 2015 in Europa gezeigt, teilte das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Montag mit. Die Studie der Wissenschaftler ist im Fachmagazin "Environmental Research Letters" veröffentlicht.

Was ist der Jetstream?

Der Jetstream ist ein starker Wind in etwa zehn Kilometer Höhe. Er kann große Schlängelungen entwickeln, die manchmal über Wochen an einer Stelle verharren.

Dann kann laut PIK aus ein paar warmen sonnigen Tagen eine Hitzewelle oder Dürre entstehen, und aus ein paar regnerischen Tagen können Fluten werden.

Warum ist diese Wetter-Studie wichtig?

Die Studie des internationalen Teams habe gezeigt, dass die spezifischen Orte und der Zeitpunkt der Wetterextreme im Sommer 2018 nicht zufällig waren, sagte Leitautor Kai Kornhuber von der Oxford Universität und dem PIK. Sie seien direkt mit dem Entstehen eines sich wiederholenden Musters im Jetstream verbunden gewesen.

"Wir sehen einen starken Zusammenhang zwischen dem Windmuster und den anhaltenden Hitzeextremen in Westeuropa, Nordamerika und der Region um das Kaspische Meer."
Ko-Autor Dim Coumou von der Vrije Universität Amsterdamquelle: dpa

Das nun erkannte Muster biete die Möglichkeit, die Vorhersage künftiger extremer Wetterereignisse für gefährdete Regionen auf der Nordhalbkugel zu verbessern, hieß es.

Nach Ansicht der Wissenschaftler ist zu erwarten, dass das beobachtete Wellenmuster durch Klimawandel und globale Erwärmung in Zukunft häufiger auftreten wird. Denn Landmassen neigten dazu, sich schneller zu erwärmen als Meeresgebiete. Das erhöhe den Temperaturunterschied zwischen beiden, was die Wellenmuster begünstigen könne.

In den zwei Jahrzehnten vor 1999 hat es laut den Forschern keine stockenden Riesenwellen des Jetstreams gegeben.

(dpa)

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